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vom 29.05.2022

Unsere Reise nach Calais

© Augustum-Annen-Gymnasium

Am Strand in Calais

Sonntag, 08.05.2022

Unsere Reise begann damit, dass wir am Sonntag, dem 8.5.2022, um 7 Uhr morgens am Kaisertrutz starteten. Die lange Busreise war geprägt von gemeinsamen Spielen, Essen und merkwürdigen Raststättentoiletten. Wir hatten Glück, da wir nicht im Stau standen und die Fahrt trotz einer Dauer von ca. 12 Stunden relativ angenehm war. Als wir dann um 9 Uhr abends in Calais ankamen, gingen alle erst einmal auf ihre Zimmer, bevor wir dann den Strand besuchten. Allerdings hatte niemand mit dem starken Wind gerechnet, der dazu führte, dass ein paar Schüler von uns froren. Außerdem ging zwischendurch eine Zimmerkarte verloren, wodurch wir noch länger am Strand bleiben mussten. Als wir dann endlich wieder im Hotel ankamen, waren wir alle so erschöpft, dass wir schnell in unsere Zimmer gingen, um zu schlafen und für den nächsten Tag Kraft zu tanken.

Montag, 09.05.2022

Montag war für uns der erste aktive Tag in Frankreich. Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Bus nach Ardres zu einer der Partnerschulen, dem Collége de l’Europe. Nachdem das Förmliche geklärt war, stellte sich jede Gruppe kurz mit ein paar Sätzen in ihrer Landessprache Litauisch, Spanisch, Französisch und Deutsch vor. Danach verschafften wir uns durch Gruppenarbeiten einen Überblick über unser Wissen zum Thema Meeresschutz. Dieser sollte dann am Ende der Woche noch einmal verglichen werden. Nach einem ausgiebigen Mittagessen und einer großen Auswahl an Desserts hatten wir eine typisch französische Mittagspause von 1 ½ Stunden. Um wieder in Schwung zu kommen und effektiv arbeiten zu können, fanden ein paar Spiele zur Teambildung statt. Mit der neu geschaffenen Energie bekamen wir nun eine Führung durch die Schule und durften sogar am Unterricht teilnehmen. Die französischen Schüler zeigten großes Interesse und stellten viele Fragen, die wir bereitwillig beantworteten. Am Nachmittag wurden wir in sechs Gruppen aufgeteilt und traten gegeneinander bei einer Schnitzeljagd durch Ardres an. Dabei konnten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten entdecken und die uns gestellten Aufgaben erfüllen. Da Englisch unsere Verständigungssprache war, mussten wir manchmal kreativ werden, um alles erfolgreich zu beantworten. Nachdem der Sieger gekürt wurde, fuhren wir wieder zurück nach Calais und gingen zum Abendbrot in die zweite Partnerschule,  das „Lycée Sophie Berthelot”, essen. Den Abend ließen wir gemeinsam mit den anderen Schülern ausklingen, indem wir Tischkicker spielten und uns über die unterschiedlichen Länder austauschten.

Dienstag, 10.05.2022

Am Dienstag startete unser Tag im Lycée Sophie Berthelot. Auf diese Schule gehen Franzosen*innen  ab 15 Jahren für 3 Schuljahre, nachdem sie das Collège abgeschlossen haben. Nach der Begrüßung durch den Schulleiter bekamen wir eine Schulführung, doch leider schafften wir es aus Zeitmangel nicht, die ganze Schule anzuschauen. Jetzt begann der Austausch über die zu Hause gesammelten Informationen. Dazu arbeiteten wir in drei Gruppen: Tourismus und Wirtschaft, Ressourcen der Ozeane und Landwirtschaft/Aquakultur. Jede Gruppe entwarf einen eigenen „open letter“. Diese Arbeit wurde jedoch vom Mittagessen im Lycèe unterbrochen, bevor wir mit dem Letter fertig waren. So mussten wir uns nach dem Mittagessen noch einmal eine Stunde an unsere kleinen Briefe setzen. Nach dem Vortragen der Briefe vor allen Schülern fassten wir die drei Einzelbriefe zu einem zusammen. Als wir den gemeinsamen Brief fertig hatten, stiegen wir mit Frau Grätz, Frau Schirmer und den Litauern auf den Rathausturm. Danach hatten wir ein wenig Freizeit, auf die das Abendessen im Lycèe folgte.

Mittwoch, 11.05.2022

Am Mittwoch wurden wir und die Schüler der anderen Schulen von einem Bus abgeholt, der uns zum Nausicaa Sea Life Center transportierte. Den Vormittag verbrachten wir damit, das beeindruckende  Aquarium und die sehr interessanten Ausstellungen zu den Themen Klimawandel und Leben in den Ozeanen zu erkunden. Dabei sind wir unter anderem Haien, Rochen, Pinguinen, Krokodilen und allen Arten von Pflanzen und Tieren begegnet. Nach dem Mittagessen (Lunchpakete mit interessanten Fleischpasteten) fand ein Workshop statt, in dem wir unser Wissen zum Thema Plastik unter Beweis stellen konnten. Weiter ging es mit einer ersten Video-Konferenz, auf der wir unseren Open Letter vorstellen und gemeinsam mit Botschaftern und Forschern aus ganz Europa diskutieren konnten. (Rejane Herve vom IOC der Unesco – der Intergovernmental Oceanographic Commission of UNESCO - Nicolo Deitullio aus Italien, Luca Jendrek aus Ungarn und Kostiantyn Boikiy aus der Ukraine)
Nachdem wir noch eine Weile allein weitere Ausstellungen im Aquarium entdecken durften, ging es auch schon zurück ins Hotel. Auf dem Rückweg hielt unser Bus kurz noch am Cap Blanc Nez, wo wir bis nach England schauen und einige Erinnerungsfotos machen konnten, auch wenn es wirklich windig war und wir uns anstrengen mussten,  geradeaus laufen zu können. :) Abendessen gab es im Restaurant „Le Channel" (Leider war vielen von uns wegen eines sehr schokoladigen Schokokuchens danach etwas übel.)

Donnerstag, 12.05.2022

Der letzte Tag des Erasmus + Projektes "one step forward" begann wie jeder andere auch: Wir frühstückten in unserem Ibis Styles Hotel in Calais, um uns für die Arbeit zu stärken. Anschließend fuhren mit dem Bus in das Collège de l'Europe in Ardres, wo wir den Großteil des letzten Tages damit verbrachten, unseren offenen Brief und das Projekt an möglichst viele Menschen heranzutragen. Um möglichst viel zu schaffen und somit auch schneller unsere Ozeane zu retten, wurden wir wieder in Arbeitsgruppen aufgeteilt. Eine Gruppe war dafür zuständig, ein Video zu drehen, das unser Projekt zusammenfasst und gleichzeitig unseren offenen Brief präsentiert. Das Video wurde mit Bildern und Videomaterial unterlegt, das wir durch die vielen Eindrücke in dieser Woche sammeln konnten. Eine andere Gruppe übersetzte den Text aus dem Englischen in die jeweilige Muttersprache, sodass wir ihn an Personen aus Frankreich, Litauen, Spanien und Deutschland schicken können. In diesem Text gingen wir auf  die Probleme ein, schlugen Lösungen vor und forderten Maßnahmen.  Die dritte Gruppe war schließlich dafür zuständig, nach Personen und Organisationen zu suchen, denen wir unseren Brief senden können. Als kleine Schülergruppe können wir ja nicht die ganze Welt allein verändern. Wir brauchen Menschen, die einen großen Einfluss haben und genauso hinter der Erhaltung der Ozeane und Umwelt stehen, wie wir es tun. Des Weiteren sprachen einige aus jeder Nation mit der lokalen Presse und Vertretern von interessierten Organisationen beziehungsweise lasen ihnen unseren offenen Brief vor. Nach einer ausgiebigen Pause inklusive Mittagessen und ein paar lustigen Aktivitäten schlossen wir die Arbeit mit der Übergabe der Teilnahmeurkunden ab. Im Anschluss durften wir noch den kleinen Ort erkunden, also liefen wir an einen wunderschönen See, unterhielten uns mit allen anderen und lachten. Bevor wir zum Abendessen ins Lycée Sophie Berthelot fuhren, konnten wir unser Projekt passenderweise am Meer ausklingen lassen.

Freitag, 13.05.2022

Unsere Reise des Erasmus+ Projektes neigte sich leider schon dem Ende zu. Nach einer Woche voller Spaß, Arbeit mit anderen Schülern  sowie dem Schreiben des Open Letters starteten wir die Rückreise nach einem ausgiebigen Frühstück um 08:00 Uhr morgens. Am Vorabend hatten alle noch einmal eingekauft, um auf der Fahrt versorgt zu sein. Obwohl wir gedacht hatten, auf der Autobahn schwieriges Durchkommen zu haben, kamen wir fast ohne Stau wieder in Richtung Deutschland. Nach den ersten Morgenstunden im Bus wachten nun alle wieder aus ihrem Halbschlaf aus und warteten gespannt auf die Baguettes, die uns Frau Grätz versprochen hatte. Um die Mittagszeit hielten wir an und aßen etwas, um die Fahrt weiterhin gut durchzuhalten. Nach einigen Stärkungen setzten wir die Reise wie gewohnt fort. Nach scheinbar endlosen Stunden erblickten unsere ermüdeten Augen die Landeskrone. Wir wussten, die Reise war endgültig vorbei.