Danzig - die Stadt der Freiheit. Projekt der Klasse 10b
Vom 10.06. bis 14.06.2024 nahm die Klasse 10b an der Fahrtl "Gdańsk - Stadt der Freiheit" teil. Das Ziel dieser Reise war nicht zufällig gewählt. Danzig, eine Stadt, die seit Jahrhunderten ein Ort des Zusammenlebens vieler Nationen, Religionen und Kulturen ist, ein wichtiges Bindeglied in der polnischen und deutschen Geschichte, ist gleichzeitig ein Symbol für den Kampf um Freiheit und Demokratie, Werte, die angesichts der aktuellen Ereignisse und Entwicklungen in Europa besonders wichtig sind.
Und hier sind unsere Eindrücke von dem Aufenthalt:
Tag 1
Wir begannen unsere lang erwartete Reise nach Danzig kurz vor 9 Uhr morgens. Verschlafen und fast pünktlich packten wir unsere Koffer in den Anhänger unseres Fahrers, Herrn Tadeusz, und ohne unnötige Streitereien darüber, wer hinten sitzen würde, machten wir uns auf den Weg. Die Fahrt war zwar nicht die kürzeste, aber die Gesangstalente unserer lieben Klassenkameraden machten sie auf jeden Fall angenehmer und abwechslungsreicher, so dass wir nach vielen gesungenen byzantinischen Psalmen oder originellen Balladen am Ziel waren. Nach der Ankunft und dem Einchecken im Hotel begannen wir mit dem Auspacken unseres Gepäcks (kein einziges ist während der Fahrt aus dem Anhänger gefallen). An diesem Tag aßen wir gemeinsam im Hotel zu Abend, dessen Köche, wie wir später einhellig feststellten, uns an gastronomischem Können weit übertrafen. Nach dem Abendessen folgte unsere Lieblingszeit des Tages, nämlich Freizeit, die die meisten von uns in der Altstadt verbrachten. Nach einem harten Kampf mit dem störrischen Fahrkartenkaufsystem der öffentlichen Verkehrsmittel schlenderten wir durch die bezaubernden Straßen, lauschten den Straßenmusikern (die sicherlich nicht unser Niveau hatten) und genossen die gemütliche Abendatmosphäre von Danzig.
Tag 2
Unsere Klassenfahrt nach Danzig begann mit der Besichtigung einiger der wichtigsten Sehenswürdigkeiten dieser charmanten Stadt. Das Wetter war perfekt und wir waren alle gespannt darauf, die Geschichte und Kultur dieses Ortes zu erkunden.
Der erste Programmpunkt war der Besuch der St. Marien-Basilika. Sie ist eine der größten Backsteinkirchen der Welt und zog uns alle mit ihrer majestätischen Architektur in ihren Bann. Die Basilika ist sowohl von innen als auch von außen sehr beeindruckend, und ihre hohen Türme und gotischen Details machen sie zu einem wirklich einzigartigen Ort.
Der nächste Halt auf unserer Tour war das Alte Rathaus. Das Gebäude ist ein schönes Beispiel für die Architektur der Renaissance und zieht mit seinen reich verzierten Fassaden und dem imposanten Turm die Aufmerksamkeit auf sich. Das Rathaus ist ein Symbol des einstigen Glanzes von Danzig und ein wichtiger Punkt auf der Landkarte eines jeden Touristen, der die Stadt besucht.
Als nächstes besuchten wir das Große Zeughaus, das einst als Waffenlager diente. Das Zeughaus beeindruckt durch seine monumentale Struktur und seine architektonischen Details. Es war ein äußerst interessanter Ort, der uns Aspekte der Militärgeschichte von Danzig näher brachte.
Der letzte Punkt der Tour war der berühmte Neptunbrunnen in der Długi Targ Straße. Dieser Barockbrunnen ist eines der bekanntesten Symbole von Danzig und ein Muss. Der Neptunbrunnen ist nicht nur ein wunderschönes Denkmal, sondern auch ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen gleichermaßen.
Der zweite Tag unserer Reise war voll von Aufregung und neuen Erfahrungen. Wir besuchten einige der wichtigsten Denkmäler der Stadt, die uns nicht nur durch ihre Architektur begeisterten, sondern uns auch in die reiche Geschichte von Danzig einführten. Anschließend erwartete uns ein Stadtspiel, bei dem wir Teile von Danzig auf eigene Faust erkunden konnten. Nach dem Stadtspiel hatten wir bis zum Abendessen Zeit zur freien Verfügung, die viele von uns nutzten, um in der Galeria Bałtycka zu Mittag zu essen. Gegen Abend gab es ein leckeres gemeinsames Abendessen in Pierogarnia, bei dem wir unsere Eindrücke von der Reise und weitere Pläne austauschten.
Tag 3
Am Mittwoch beschäftigten wir uns mit der Rolle Danzigs im zweiten Weltkrieg.
Nach dem Frühstück fuhren wir gemeinsam mit unserer Stadtführerin zur Westerplatte, wo sie uns mithilfe einer interessanten Ausstellung einen spannenden Einblick in den symbolischen Beginn des zweiten Weltkrieges gab. Denn dort, auf der Westerplatte, fanden die für einige unerwartet langen, ersten Kämpfe zwischen deutschen und polnischen Soldaten statt. Auch den Hafen bestaunten wir mit großer Begeisterung, sodass wir fast vergaßen, dass wir eigentlich unserer Stadtführerin zuhören sollten.
Als zweiten Programmpunkt besichtigten wir die Polnische Post in Danzig, welche parallel zum Angriff auf die Westerplatte ein Austragungsort des Kriegsgeschehens war. Einen besonderen Eindruck hinterließ die Mauer mit den nachgeahmten Handabdrücken der damaligen Postmitarbeiter, die im Zusammenhang mit dem Angriff ums Leben kamen.
Damit verabschiedeten wir uns von der Stadtführerin und gestalteten von da an individuell unseren Nachmittag. Einige von uns ruhten sich im Hotel aus, andere bummelten durch die Stadt, schauten sich in so manchen Läden um oder fuhren zum Strand, um zu entspannen und (mit mäßigem Erfolg) Bernstein zu suchen.
Am Abend trafen wir uns alle in einem Restaurant, um gemeinsam zu essen und den Tag auszuwerten.
Zurück im Hotel diente das Verfassen dieses Berichts unserer abendlichen Unterhaltung 🙃.
Die Ereignisse des heutigen Tages hinterließen bei uns einen großen Eindruck. Er erinnerte uns an die Schrecken des Krieges und die Tapferkeit seiner Opfer, welche uns im Gedächtnis bleiben wird.
Tag 4
Am Vormittag besuchten wir das Europäische Zentrum von Solidarnośc, das sich auf dem Gelände der ehemaligen Danziger Werft befindet, wo wir Originalfotos und -dokumente sehen konnten, die die Entwicklung und die Streiks auf der Werft und damit den Beginn des Zusammenbruchs des kommunistischen Blocks illustrieren. Die der Solidarnosc-Bewegung gewidmete Ausstellung mit Originalplakaten und Dokumentarfilmen umfasst neben verschiedenen Modellen der Werft auch alte Maschinen und Werkzeuge, die in der Werft verwendet wurden, so dass man sehen kann, wie sich Architektur und Technik im Laufe der Jahrzehnte verändert haben. Nach einem faszinierenden Rundgang durch das moderne Museum führte uns unser Reiseleiter in die beeindruckende alte Halle, die in ein großes Restaurant mit einer umfangreichen Speisekarte umgewandelt worden war (wir entschieden uns für Pizza&Pasta, sehr zu empfehlen), und nach einem köstlichen gemeinsamen Mittagessen machten wir uns auf den Weg in verschiedene Richtungen, um nach Freizeitunterhaltung zu suchen. Mit Proviant für die Abreise am Freitag ausgestattet, kehrten wir ins Hotel zurück, wo wir die letzte Nacht dieser bezaubernden Reise verbrachten.
Tag 5
Nach einem sehr zeitigen Frühstück und noch zeitigerem Aufstehen sind wir mit all unseren Sachen im Gepäck nach Malbork zur Marienburg gefahren. Dort haben wir mit einem Audio Guide die Burg besichtigt. Beeindruckt haben uns vor allem die schiere Größe und die farbenfrohen Deckenbemalungen und Buntglasfenster. Nach der Besichtigung mussten wir alle noch einmal aus dem Bus scheuchen, um ein Klassenfoto zu machen. Nach neun Stunden Busfahrt waren wir pünktlich zum Beginn der Männer-Fußball EM zurück.
Die Klassenfahrt war ein guter Abschluss der vier beziehungsweise sechs Jahre gemeinsamer Zeit. Wir bedanken uns beim Deutsch-Polnischen Jugendwerk für die Förderung dieser tollen Abschlussfahrt.