Deutsch-italienischer Erasmus+ Austausch
Sonntag, 03.11.2024
Der erste Tag – Willkommen in Görlitz!
Heute war endlich der Tag, auf den wir uns alle schon so lange gefreut haben – der Start unseres italienisch-deutschen Austauschprojekts! Pünktlich um 11:30 Uhr trafen unsere italienischen Gäste am Kaisertrutz in Görlitz ein, und das Wiedersehen war herzlich. Nach einer langen Reise aus Italien wirkten sie zwar etwas müde, aber auch voller Vorfreude auf die kommenden Tage.
Nach der Begrüßung machten sich alle Schüler mit ihren Gastfamilien auf den Weg nach Hause, wo es erst mal eine kleine Stärkung gab. Es gab typisch deutsche Gerichte – von Schnitzel mit Kartoffeln bis hin zu Bratwurst mit Rührkartoffeln und Sauerkraut. Für viele der Italiener war das eine spannende kulinarische Erfahrung, und bei uns zu Hause wurde sogar um Nachschlag gebeten. Ein gutes Zeichen, oder?
Am Nachmittag stand ein gemeinsames Picknick im Stadtpark auf dem Plan. Jeder brachte etwas mit, von Kuchen bis zu Keksen, und so entstand schnell ein buntes Buffet, an dem alle zulangen konnten. Das Wetter spielte zum Glück mit, und wir genossen die Zeit zusammen im Freien. Einziger Punkt der unsere Stimmung trübte: Einige von uns hatten am Montag eine Matheklausur vor sich, und da hieß es leider, zwischendurch noch ein bisschen zu lernen. Die Italiener haben sich amüsiert und versucht, ein paar deutsche Begriffe aufzuschnappen.
Nach dem Picknick ging es dann ins City Center zum Bowlen. Das war ein echtes Highlight des Tages! Viele von uns waren schon länger nicht mehr bowlen, und es wurde jede Menge gelacht – gerade, wenn die Kugel bei einigen wieder mal den Weg ins Aus fand. Doch am Ende zählten sowieso eher die gemeinsamen Momente und die witzigen Fotos, die wir gemacht haben. Der ein oder andere Strike sorgte für lautstarken Jubel.
Zum Abschluss des Tages haben wir unseren Gästen noch ein bisschen von unserer Stadt gezeigt. Görlitz mit seinen historischen Gebäuden und der besonderen Atmosphäre beeindruckte die Italiener. Sie machten Fotos und stellten ein paar Fragen – was uns selbst wieder daran erinnerte, wie besonders unsere Heimatstadt eigentlich ist.
Gegen Abend fuhren wir dann alle zurück in die Gastfamilien. Dort gab es noch eine Kleinigkeit zu essen, und dann war es Zeit, sich für den nächsten Tag vorzubereiten. Schließlich wartete neben dem aufregenden Austausch auch die Matheklausur auf uns… Nicht die perfekte Kombination, aber hey – so ein bisschen Abenteuer muss sein!
Ein spannender erster Tag ging zu Ende, und wir freuen uns schon darauf, was die kommenden Tage bringen werden. Der Austausch hat gerade erst begonnen, und wir sind sicher, dass wir mit unseren Freunden aus Italien eine unvergessliche Woche erleben werden.
Montag, 04.11.2024
Der zweite Tag unseres italienisch-deutschen Austauschprojekts startete pünktlich zum Schulbeginn – um 7:45 Uhr vor dem Haus Anne.
Als Erstes stand ein kleiner Rundgang durch unsere Schulgebäude auf dem Programm. Dabei gab es für die Italienerinnen, aber auch für uns Görlitzerinnen Neues zu lernen. Das Highlight des Rundgangs war jedoch der Aufstieg auf den Turm des Augustums. Oben angekommen, wurden wir trotz trüber Wolken mit einer einmaligen Aussicht über die Stadt belohnt. Die Italiener waren begeistert und wir auch - denn auf den Turm kommt man ja nicht alle Tage.
Um uns alle nach der frischen Morgenluft wieder aufzuwärmen und unseres gutes Gruppengefühl zu erneuern, haben wir ein paar Ice-Breaking-Spiele gespielt. Von lustigen Fragen bis hin zu kleinen Spielen war alles dabei, und schnell waren wir alle wieder in bester Stimmung. Für die deutschen Schülerinnen und Schüler stand danach die gefürchtete Matheklausur an – nicht gerade der Lieblingsmoment des Tages! Während wir in der Prüfung über Zahlen und Formeln schwitzten , hatten die italienischen Gäste die Möglichkeit, in den Deutschunterricht zu schnuppern. Dort warteten echte deutsche Spezialitäten zum Probieren auf sie, und sie spielten sogar ein kleines Theaterstück vor.
Nach dem Unterricht und der gescheiterten Matheklausur ging es für uns alle gemeinsam zur Nikolaikirche und zum Nikolaifriedhof. Gerade weil die Kirche oft geschlossen ist, war es sehr interessant, einen Blick hineinzuwerfen. Danach haben wir passend einige deutschen Herbstgedichte gelesen und sind danach durchgefroren zurück zur Schule gegangen. Um den Nachmittag sportlich abzurunden, spielten wir noch ein paar Runden Volleyball – Alle waren mit viel Energie und Motivation dabei !
Den Abend verbrachten alle in ihren Gastfamilien und gestalteten ihn individuell. Einige von uns lernten, wie man frische Pasta zubereitet, und halfen mit Begeisterung in der Küche . Andere ließen den Tag bei ein paar Runden UNO ausklingen. Ein ereignisreicher Tag, um die ersten Eindrücke von Görlitz zu bekommen :)
Dienstag, 05.11.2024
Am dritten Tag mit unseren römischen Austauschschülern besuchten wir einige Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt von Görlitz.
Wir begannen mit dem alten Kaufhaus, an welchem wir uns kurz vor neun trafen. Paulina stellte uns dieses etwas näher vor. Dabei wurde sie durch eine Führung von Frau Stephan ergänzt. Im Inneren des Gebäudes erfuhren wir über seine strahlende Vergangenheit. Für einige Schüler war es nicht leicht, sich vorzustellen, dass dieses verlassen scheinende Gebäude einst ein beliebter, sozialer Treffpunkt war. Auch malte uns Frau Stephan eine mögliche strahlende Zukunft für das Kaufhaus vor. Doch ob es bald eine Wiedereröffnung geben wird und das Gebäude den alten Ruhm zurückerlangen wird, blieb ungewiss. Nach knapp einer Stunde mussten wir weiter. Wir hatten noch viel vor.
So ging es als Nächstes zum Ratsarchiv. Dort erfuhren wir viel über die Geschichte des Archivs und die Beziehungen zwischen Görlitz und Italien in der Vergangenheit. Siegfried Hoche, der Ratsarchivar, welcher uns das Archiv vorstellte, zeigte uns sogar eine alte päpstliche Urkunde, die vom Vatikan nach Görlitz geschickt wurde. Im Ratsarchiv hätte man sich sicher noch viele Tage aufhalten können, doch wir wollten unseren Gästen auch die anderen Seiten von Görlitz zeigen.
Daher ging es nach ungefähr einer Stunde weiter zu einem Vortrag von Vincent über die Funktion von Görlitz als Drehort, auch "Görliwood" genannt. Einige Filme, in denen Görlitz als Drehort diente, wie zum Beispiel "Goethe!", waren auch unseren römischen Gästen bekannt. Überraschend war es für viele, dass in Görlitz über 120 Filme gedreht wurden.
Darauf folgte ein Vortrag von Conny über die Peterskirche, die wir uns dann genauer angesehen haben. Die imposante Sonnenorgel beeindruckte uns besonders. Nach der Peterskirche hatten wir Mittagspause und haben uns eine Bratwurst mit echtem Görlitzer Senf schmecken lassen. Gestärkt ging es weiter zum Heiligen Grab, wo Julie uns einen kleinen Vortrag hielt.
Anschließend erkundeten wir in kleinen Gruppen selbstständig die Umgebung und genossen die wärmende Sonne an diesem kalten Novembertag und die Aussicht auf die Stadt vom Ölberg. Nach dem Heiligen Grab ging es noch zum Kaisertrutz mit einem Vortrag von Sascha und als Abschluss der Stadtbesichtigung zur Synagoge auf der Otto- Müller- Straße.
Zurück in der warmen Schule schauten wir uns mit kleinen Snacks den Film „Grand Budapest Hotel“ an, der unter anderem in Görlitz gedreht wurde. Wir erkannten so manche Orte wieder. Die römischen Schüler kannten Görlitz nun viel besser. Nach dem Film war der offizielle Teil des Tages vorbei und wir teilten uns in kleine Gruppen auf. So gab es eine Gruppe, in der die Italiener für die Deutschen gekocht haben, und eine andere, welche gemeinsam zu McDonalds ging, um die Unterschiede dieses Restaurants in beiden Ländern festzustellen.
Schließlich ging jeder mit zahlreichen Eindrücken von Görlitz ins Bett. So endete der dritte Tag unseres Erasmus+ Projektes in Görlitz.
Mittwoch, 06.11.2024
Heute war der vierte Tag mit unseren italienischen Gästen, und wir hatten das Glück, einen herrlichen Herbsttag zusammen zu verbringen. Pünktlich kurz vor neun trafen wir uns am Bahnhof, um unsere Reise nach Hagenwerder anzutreten. Dort angekommen, begaben wir uns auf einen malerischen Spaziergang durch die farbenfrohe Landschaft, die uns direkt zum imposanten Schaufelradbagger führte.
Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung erhielten wir alle leuchtend gelbe Helme, und dann ging es los! Auf dem Bagger erhielten wir faszinierende Einblicke in den einstigen mühsamen Arbeitsalltag und den Kohleabbau in Görlitz. Besonders verblüffend war die Tatsache, dass in die Schaufel des größten Baggers, der hier im Einsatz war, ein ganzer Trabant Platz finden würde – eine echte Überraschung für uns!
Unsere Entdeckungsreise führte uns anschließend weiter zum Berzdorfer See. Am Hafen lauschten wir drei spannenden Vorträgen – über den See, die Landeskrone und die traditionsreiche Landskronbrauerei. Danach machten wir uns auf den Weg zurück zum Bahnhof und warteten gespannt auf den Zug nach Görlitz, wo wir in der Mittagspause die Möglichkeit hatten, uns kulinarisch zu verwöhnen.
Die Gruppe teilte sich auf: Während die eine Hälfte das „Kochwerk“ besuchte und sich an köstlichem, veganem Essen labte, steuerten die anderen „Doris“ an, einen kleinen Foodtruck am Dicken Turm, wo es deftige Bratwürste, knusprige Pommes und herzhafte Buletten gab.
Gestärkt und voller Energie machten wir uns auf den Weg zur Lebensschule von Frau Gelke. Dort erwarteten uns kreative Stunden beim Plätzchenbacken und Fröbelsterne basteln. Doch das war noch nicht das Ende unseres Abenteuers! Weiter ging es mit dem Bus nach Königshain, wo eine kleine Wanderung zum Hochstein auf uns wartete. Oben angekommen, wurden wir herzlich mit einer Auswahl an frischen Snacks – darunter knackigem Gemüse und leckeren Aufstrichen – empfangen. Wir setzten uns gemütlich ans Lagerfeuer, rösteten Knüppelteig und genossen die wohlige Wärme des Feuers.
Am Ende dieses erlebnisreichen Tages holten uns schließlich unsere Eltern ab. Es war ein Tag voller unvergesslicher Momente und neuer Eindrücke – ein wahrer Herbsttraum, den wir gemeinsam erlebten!
Donnerstag, 07.11.2024
Am Donnerstag begann unser vorletzter Tag mit einem Treffen am Bahnhof, voller Vorfreude auf unser gemeinsames Abenteuer in Dresden. Ohne Zwischenfälle erreichten wir Dresden-Neustadt und machten uns direkt auf den Weg zu den berühmten Brühlschen Terrassen. Hier startete unser Höhepunkt des Tages: eine spannende Stadtrallye.
Die Rallye hatte es in sich – sie forderte nicht nur unsere Orientierung, sondern auch die Kreativität und Kommunikationsfähigkeiten der italienischen Gäste heraus, die fleißig ihr Deutsch übten. Der Clou war, dass jeder von uns zu Beginn einen Apfel und ein Ei erhielt, mit dem Ziel, diese innerhalb von zwei Stunden so weit wie möglich einzutauschen.
Nach der Rallye gönnten wir uns eine kleine Stärkung und führten unsere Austauschschüler anschließend auf eine Erkundungstour jenseits der bekannten Altstadtpfade. So bekamen sie einen umfassenden Eindruck von Dresdens vielseitigem Charme, von versteckten Gassen bis hin zu lebhaften Plätzen voller Geschichte und Leben.
Doch gegen 16 Uhr neigte sich unser aufregender Ausflug dem Ende zu. Wir bestiegen den Zug zurück, erfüllt von neuen Eindrücken und Begegnungen. Der Abend wurde dann entspannt in den Gastfamilien verbracht, wo wir den Tag ausklingen und die Erlebnisse Revue passieren ließen.
Freitag, 08.11.2024
Am Freitag, dem letzten Tag des Austauschs, nahte sich alles dem Abschied. Am Vormittag erstellten alle Austauschpaare einen Podcast zu einer ausgewählten Sehenswürdigkeit oder einem Ort und wir sahen uns gemeinsam alle Produkte an. Natürlich werteten wir die Stadtrallye vom Vortag in Dresden aus und das Gewinnerteam wurde verkündet.
Zum Mittagsessen ging es gemeinsam in ein veganes Restaurant, denn wir wollten noch möglichst viel Zeit zusammen verbringen. Die Stunden danach konnten wir alle individuell verbringen. Jedoch blieben wir alle zusammen und spazierten durch die Stadt und in das in der andere Lädchen.. Wir nutzten die Zeit und hatten noch einmal viel Spaß in der Gruppe, bevor wir uns verabschieden mussten. 16:00 Uhr holten wir die Koffer der italienischen Schüler in der Schule ab und gingen zum Kaisertrutz, wo wir kurz auf den Bus warteten. Schnell war das Gepäck eingeladen und mit vielen Tränen und Emotionen verabschiedeten wir uns voneinander. Somit ging nicht nur der Tag, sondern auch eine einzigartige Erfahrung und ein aufregendes Erlebnis zu Ende.
Paulina Rajewska, Sascha Mertsch, Anna Mörbe, Cornelia Marszal, Julie Wiesner, Aurelie Heidrich, Elina Haymerle, Matteo Rißmann, Linus Blana, Klara Müller, Felicitas Weiß, Vincent Reichel
Das Projekt wurde aus Mitteln des Programms Erasmus+ finanziert.