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GRW

 

Auch wir Lehrer des Faches GRW öffnen für euch, liebe Viertklässer, unsere Tür.


GRW – Wo seid ihr da bloß hingeraten?


Sicherlich habt ihr euch schon gefragt, wofür diese Abkürzung steht.

„G“

steht für Gemeinschaftskunde.

 „R“

steht für Rechtserziehung und

„W“

für Wirtschaft.

Immer noch nicht schlauer?

Nun ganz einfach gesagt, lernt ihr in unserem schönen Fach ab der 7. Klasse ganz viele interessante Dinge über

Politik.


Jetzt meint ihr vielleicht, dass Politik noch gar nichts für junge Schüler ist, weil sich doch eigentlich nur die Erwachsenen darüber unterhalten oder man andauernd etwas davon in den Nachrichten hört.

 

Da habt ihr aber falsch gedacht, denn auch eurer Leben wird tagtäglich von politischen Entscheidungen beeinflusst.


Wie? – das soll euch folgende Geschichte verdeutlichen. In dieser geht es um Paul, der sich für den ersten Schultag im neuen Schuljahr viel vorgenommen hat – vielleicht zu viel?


 

Es ist Montag. Der Wecker klingelt, nachdem Paul schon zum dritten Mal die Schlummertaste seines Handys betätigt hat, immer lauter und ihm wird klar: Ich komme um den ersten Schultag nach den Sommerferien nicht herum.
Er quält sich aus seinem Bett, stolpert ins Bad und dreht den Wasserhahn auf.

© pixabay
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Zum Frühstück ist nicht mehr genug Zeit. Aber zum Glück hatte seine Mutter an alles gedacht und am Samstag im Supermarkt einen Großeinkauf gemacht. So steckt er sich sein Pausenbrot, eine Banane aus Kolumbien und eine Kiwi aus Neuseeland in einen Plastikbeutel – Energie für den ersten Schultag. Schnell greift er auch noch nach einer Dose Limonade. „Aber vergiss die leere Dose nicht wieder in der Schule“ ruft seine Mutter, „sonst ziehe ich dir das Pfandgeld vom Taschengeld ab!“

Er rennt zur Bushaltestelle und muss feststellen, dass er seine Schülerfahrkarte und seinen Schülerausweis zu Hause vergessen hat. Also rennt er wieder zurück nach Hause und dann ab aufs Fahrrad! Der Berufsverkehr am frühen Morgen hat es in sich und die Zeit drängt. Da kann er doch mal schnell auf den Fußweg ausweichen. Die Polizei ist so früh am Morgen sicher noch nicht unterwegs…

© pixabay
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Alle guten Vorsätze für das neue Schuljahr haben nicht geholfen. Er ist wieder zu spät. Sein Klassenlehrer ist gar nicht begeistert. Er verweist ihn auf die zu diesem Schuljahr vom Kultusministerium in langen Verhandlungen neu überarbeitete Schulordnung an Gymnasien.

Im Verlauf der Stunde bekommt die Klasse Gelegenheit, aus ihrer Mitte einen Klassensprecher und dessen Stellvertreter zu wählen. Paul fragt sich: „Wer ist wohl am besten geeignet und welche Aufgaben hat ein Klassensprecher eigentlich?“

© pixabay

Die Geschichte ist an dieser Stelle noch nicht richtig zu Ende aber sie sollte ausreichend lang sein um euch zu zeigen, wieviel euer Alltag von der Politik beeinflusst wird.


Gehen wir doch nochmal an den Anfang der Geschichte zurück.

Paul quält sich aus dem Bett, weil er zur Schule gehen muss, denn in Deutschland besteht Schulpflicht

(Bildungspolitik).

Das Wasser, welches im Bad aus dem Wasserhahn kommt, gibt es nicht umsonst. Es muss von den Eltern eine Gegenleistung dafür erbracht und bezahlt werden

(Wirtschaft).

Dasselbe gilt für die Banane und die Kiwi, die noch dazu über lange Handelswege nach Deutschland transportiert wurden

(Einfuhr von Waren).

Dass Paul als Schüler eine ermäßigte Busfahrkarte bekommt, ist ebenfalls

eine Entscheidung der Politik.

Das nutzt ihm natürlich nichts, wenn er sie zu Hause vergisst. Eigentlich hat Paul schon in der Grundschule gelernt, dass er in der 5. Klasse nicht mehr auf dem Fußweg fahren darf. Er hält sich nicht an die Regeln die in der Straßenverkehrordnung festgelegt wurden, um den Verkehr zu regeln und die Verkehrsteilnehmer zu schützen

(Gemeinschaftskunde).

Die Wahl des Klassensprechers bietet Paul und seinen Mitschülern die Möglichkeit, sich aktiv an der Gestaltung des Schullebens zu beteiligen

(Gemeinschaftskunde).

Sicherlich fallen euch noch mehr Beispiele ein, an denen Paul und ihr tagtäglich mit Politik in Berührung kommt.


Darüber und noch vieles mehr lernt ihr im Fach GRW.
In Klasse 9 erwartet euch außerdem

ein spannendes Praktikum.

Da dürft ihr dann endlich einmal in das wahre Berufsleben hineinschnuppern und für etwa zwei Wochen in einem Betrieb oder einer Firma eurer Wahl dem Chef und den Mitarbeitern über die Schultern schauen.

In Klasse 10 werdet ihr dann selber zu kleinen Unternehmern und

gründet eine eigene Firma mit Produkten, die ihr selber entwickelt habt.

Wenn ihr Freude an unserem Fach gefunden habt, dann könnt ihr alle diese Themen in Klasse 11 und 12 noch weiter vertiefen und wer weiß,

vielleicht werdet ihr irgendwann die nächste Bundeskanzlerin oder der nächste Bundeskanzler?